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Biografie

Künstler
Otto Pippel (1878 Lodz -1960 Plangegg / München)

Otto Pippel wurde am 10. Februar 1878 in Lodz geboren, das damals zum russischen Zarenreich gehörte. Damit war der Sohn deutschstämmiger Einwanderer zum Dienst im russischen Heer verpflichtet, was eine vierjährige Unterbrechung seines Kunststudiums bedeutete, für das er 1896 nach Straßburg gezogen war. Erst 1905 konnte er seine Ausbildung an der Akademie in Karlsruhe fortsetzen, dort hatte er Julius Hugo Bergmann und Friedrich Fehr als Lehrer. Den letzten Schliff empfing Otto Pippel schließlich bei Gotthardt Kuehl in Dresden. Zunächst strebte der junge Künstler eine Laufbahn als Dekorationsmaler und Innenarchitekt an, fühlte sich aber immer mehr zur Malerei hingezogen. Eine Studienreise nach Paris machte ihn im Jahr 1908 mit den französischen Impressionisten bekannt. Dieser Aufenthalt in der französischen Hauptstadt erwies sich als ungeheuer prägend für Otto Pippel, der nun den festen Vorsatz fasste, diese ihn begeisternde Malweise weiterzuentwickeln. 1909 nahm er in Planegg in der Nähe von München seinen festen Wohnsitz und versuchte dort, Kontakte zu Künstlern und Galeristen zu knüpfen.
Mitglied der »Luitpoldgruppe«, erste Ausstellungen in München
Im Jahr 1912 trat Otto Pippel der ansässigen Künstlervereinigung »Luitpoldgruppe« bei, was zu seiner ersten Beteiligung an einer Ausstellung führte: Im Münchner Glaspalast durfte er das Gemälde einer kleinen Winterlandschaft präsentieren. Ebenfalls Folge seiner Mitgliedschaft in der »Luitpoldgruppe« war der Kontakt mit dem Kunsthändler Franz Josef Braki, der ihm zahlreiche weitere Ausstellungen vermittelte und den jungen Impressionisten nach Kräften förderte.
Als Dolmetscher im Ersten Weltkrieg
Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs sorgte für einen jähen Dämpfer der sich entwickelnden Karriere des ambitionierten Künstlers. Otto Pippel wurde eingezogen, konnte aber aufgrund seiner Kenntnisse der polnischen und russischen Sprache dem Dienst an der Front entgehen und stattdessen in einem Kriegsgefangenenlager in Lechfeld als Dolmetscher arbeiten. Nach Kriegsende kehrte Pippel 1918 wieder nach Planegg zurück, wo er sich endgültig niederließ und ganz der Malerei widmete. In den folgenden Jahren entstand ein umfangreiches Œuvre spätimpressionistischer Werke, mit dem sich der Künstler einen nicht unbedeutenden Namen in der Kunstwelt machte.
München als unerschöpfliche Motivquelle
Die Motive Otto Pippels waren Landschaften, Figuren, Stillleben und vor allem das städtische Leben in München. Insbesondere seine Darstellungen bekannter Münchner Örtlichkeiten wie Hirschgarten, Hofgarten und Englischer Garten mit ihrer faszinierenden Farbgebung machten ihn berühmt. Kaum ein Impressionist hat so wunderbare Landschaftsstimmungen eingefangen wie Pippel, der mit seinen Gemälden die Betrachter verzaubert und beinahe in seine vielseitigen Farbwelten hineinzieht. In der impressionistischen Malweise brachte er es zu einer seltenen Perfektion, die seinen exzellenten Ruf begründete und nachhaltig festigte. Sammler bezahlen für Werke von Otto Pippel Preise in achtbarer Höhe, viele seiner Werke können heute in den Städtischen Galerien im Lenbachhaus und in Rosenheim bewundert werden. Otto Pippel starb am 17. Mai 1960 in Planegg.

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